top of page

DAS MAGAZIN FÜR VERSCHWÖRENDE

AutorenbildPetra Sammer

Nicht Lob motiviert, sondern Kritik - #100Narrative




Warnung: Was wir schon viel zu lange sagen


Kommt euch das bekannt vor?:


„Das hast du schon sehr gut gemacht. Du musst nur noch ein bisschen mehr …“

„Das sind genau die richtigen Schritte, mach weiter so. Vielleicht mit kleinen Anpassungen …“

„Du bist da wirklich achtsam und sensibel, genau die richtige Einstellung für die Aufgabe. Und jetzt …“

„Mit deiner tollen Einstellung schaffst du das. Deswegen …“

„Wir brauchen Menschen, die so super anpacken, wie du. Und daher werden wir jetzt …“


Vorschlag: Wie es besser geht


Ein Lob der Kritik: Wir sind in der Regel zu streng zu uns oder zu lasch. Entweder glauben wir, alles falsch zu machen oder wir sehen uns als „tolle Hechte“. Klima-Kommunikation braucht aber einen realistischen Blick auf die Lage und eine realistische Einschätzung der persönlichen Fähigkeiten. Will man seine Selbsteinschätzung justieren, dann gelingt das – erstaunlicherweise – besser mit negativem Feedback, als mit positivem. Also mit Sätzen wie „Hier ist dir ein Fehler passiert, so kannst du das ändern…“ oder „Das ist die falsche Herangehensweise. Du kannst besser werden mit …“ (konstruktive Kritik).


Tipp: Lass dich inspirieren


Beim Selbstbild neigt der Mensch dazu, sich entweder zu überhöhen oder sich zu verzwergen. Korrekturen gelingen nur mit Mühe. Die Sozialpsychologen Franziska Brotzeller und Mario Gollwitzer konnten in einer aktuellen Studie nachweisen, dass Menschen, die zu Selbstüber- oder unterschätzung neigen, ihr Verhalten nur dann ändern, wenn sie negatives Feedback erhalten. Wer Lob erntet, ist kaum bereit, sein Selbstbild der Realität anzupassen. Sebastian Herrmann schreibt dazu in der SZ: „Aus der Forschung ist bekannt, dass negative Informationen generell stärkeren Einfluss auf Menschen ausüben (`Negativity Bias´) (…) Kritik löst vermutlich stärkere Emotionen in den Adressaten aus. Es schmerzt halt, die eigene Fehlbarkeit vorgehalten zu bekommen.“


Let´s go: Damit kannst du sofort starten


  • „Feedback“ bedeutet „Rückmeldung“ geben. Nur wenn diese Rückmeldung offen und ehrlich ist, ist sie auch hilfreich. Alles andere ist Smalltalk.

  • Aus Fehlern muss man lernen. Klingt einfach, ist aber nicht leicht, denn im ersten Schritt muss der Fehler angesprochen werden. Wer wertschätzende Kritik äußert, wird aber belohnt (Leitfaden zur konstruktiven Kritik).

  • Niemand ist perfekt. Fördere ein Bewußtsein bei dir und deinem Team – macht eine „Selbsteinschätzung“. Menschen, die sich realistisch einschätzen können, sind effizienter in der Umsetzung mit schwierigen Projekten (Vielleicht hilft dazu dieser Fähigkeitsfragebogen).


  • Um die Probleme der Klimakrise zu bewältigen, brauchen wir Macher, die sich nicht über- und auch nicht unterschätzen.



#100Narrative für bessere (Klima)Kommunikation ist ein Projekt der Verschwörung [für das Gute]  - Die Sammlung wird Stück für Stück komplimentiert - zum Projekt und kostenlosen Download geht es hier entlang


Foto von Brian McGowan  von Jakob Owens  / Unsplash

26 Ansichten0 Kommentare

Comments


bottom of page